Die Stiftung Neue Familie im Jahre 2018

Wieder ist ein Jahr zu Ende und es ist Zeit,  unseren Freunden  zu berichten, wie  es unsere Stiftung vergangen ist.  Wie immer waren wir sehr beschäftigt.  Hier sind alle Sonnen- wie Schattenseiten zusammengefasst .

 

Der Krieg im Osten der Ukraine  wirkt sich weiter stark in unserem Alltag aus.  Vor 2014 lebten 15% der Bevölkerung der Ukraine unter der  Armutsgrenze. Heute sind es bereits -25%!  Diese Zahlen  stammen  von Satu Kahkonen – World Bank Country Direktor for Ukraine,  Belarus and Moldova. Staatliche Statistikdienst der Ukraine  bestätigt, dass 1,68 Mio Menschen von Armut betroffen sind. 

Die Ukraine nimmt leider nach wie vor die erste Stelle in Europa bei der Verbreitung von HIV und die zweite Stelle bei der  Verbreitung von Tuberkulose und Hepatitis C  ein.  Nach Einschätzung von Fachleuten ist über 1% der Bevölkerung mit HIV  infiziert. 65% davon sind  junge Menschen im Alter von 15bis 29 Jahren. Die Statistik und das  Monitoring zeigen, dass  5,2% der Neuinfizierungen  junge Menschen im Alter von  15 bis  24 Jahre  betroffen. Offiziell waren 2016 lediglich  ca.1.500 HIV-Kranke im Alter von 10 bis 24 Jahre  zwecks Behandlung gemeldet. Diese jungen Menschen sind in jener  Zeit geboren, als über 50% der neuen HIV-Infizierungen durch aktiven Drogenkonsum verursacht wurden.   

Unsere  Stiftung arbeitet seit 18 Jahren unmittelbar in der Drogenszene. Unsere Arbeit umfasst  viele Bereiche, die das  Thema Drogen  betreffen.

Unser Bus mit Info über die Stiftung am Theaterplatz 

Mit Unterstützung durch die „Internationale  Alliance für öffentliche Gesundheit“ (Früher „International Alliance for HIV/AIDS“) entwickeln wir seit 2002 das „Harm Reduction Program“. Hauptidee dieses Projekts ist die Prophylaktika von HIV zwischen Konsumenten von Injektionsdrogen und SexarbeiterInnen. Seit 2018 sind auch Homosexuelle wieder unsere Klienten. Ganz am Anfang unserer Arbeit hatten wir in unserem Team  homosexuelle Mitarbeiter. Dann haben wir Ihnen geholfen, eine eigene Organisation zu gründen. Nach vielen Jahren  selbständiger Arbeit  haben sie beschlossen wieder mit uns zusammenzuarbeiten. Die heutige ukrainische Gesellschaft ist nicht immer tolerant  mit homosexuellen Menschen. Gemeinsam  können sie  ihre Arbeit leichter durchführen. 863 Menschen bekommen von uns verschiedene Arten von Hilfsleistungen: Info-Materialen, Beratungen mit Psychologen und Begleitungen durch Sozialarbeiter. 

 Unsere Hauptgruppe, die wir betreuen,  sind Drogenkonsumenten, die  Injektionsdrogen nehmen. 2.656 Süchtige bekommen bei uns verschiedene Leistungen, 797 von ihnen sind Frauen. Im Rahmen des Projekts  Spritzentauschs haben wir von diesen Menschen 44.285 benutzte Spritzen eingesammelt und entsorgt. Das sind 28% der Spritzen, die wir ihnen gegeben haben. (Insgesamt wurden 155.460 Spritzen ausgegeben). Wir bauen Brücken zwischen dieser Schicht der Gesellschaft und den offiziellen Ämtern und  in erster Linie,- zur medizinischen Versorgung. Diese Arbeit ist sehr mannigfaltig und reicht von der Unterstützung  zur Bildung von Selbsthilfegruppen bis zur Organisation von ärztlichen Beratungen. Unsere KlientInnen haben die Möglichkeit, bei uns HIV-, Syphilis- und Hepatitis Tests zu machen. 

Unsere prophylaktische Arbeit mit Sexarbeiterinnen  wurde auch 2018 weitergeführt. 738 Frauen haben sich  2018 an uns gewendet, um verschiedene Leistungen zu bekommen. 

Die „Internationale Alliance für öffentliche Gesundheit“ finanziert auch unsere Arbeit mit jenen Süchtigen, die legale medizinische Ersatzdrogen (Metadon oder Buprimorphyn) nehmen. Insgesamt betreuen wir 91 Personen, 21% davon sind Frauen. Wir sind in  der ganzen Stadt die einzige Stelle, die jeden Tag geöffnet hat  und wo die Süchtige ihre legalen medizinischen Drogen nehmen dürfen. Und wir sind sehr froh, dass nach langer Aufklärungsarbeit diese Ersatzdrogen seit 2018  selbständig zu Hause zugenommen werden dürften. 

Die gesundheitliche Zustand dieser Menschen ist sehr schlecht: 23% sind HIV-infiziert, 81% haben Hepatitis C, 13% Hepatitis B und 14 % Tuberkulöse.  Es ist uns gelungen den KlientInnen zu helfen und jetzt bekommen 63 Menschen Rezepte für  legale Drogen. Immer noch ist die Ersatztherapie, auch offiziell,  nicht besonders beliebt. Viele Leute, auch Beamte, meinen noch, dass es zur Unterstützung von Drogenkonsum führt. 

Ein Teil unserer KlientInnen möchte ihr Leben ändern und in die Gesellschaft wieder als gleichberechtigtes Mitglied zurückkehren. Für solche Menschen haben wir im August 2012 unser Tagesreha-Zentrum eröffnet. Hier werden die suchtkranken Menschen auf ihrem Weg in ein gesundes Leben begleitet und unterstützt, um eine Wiedereingliederung in die Gesellschaft zu erreichen, damit ein selbst bestimmtes Leben möglich wird.  Die Leute besuchen uns freiwillig und erwarten von uns, dass wir immer  interessant und besonders gut sein sollen, damit sie uns auch zum zweiten, dritten, vierten…zehnten…zwanzigsten  Mal besuchen möchten und Fortschritte spüren. 

Das Jahr 2018 war ein schweres Jahr für die Ukraine. Viele junge Menschen  sind erschöpft von dem ständigen Spannungszustand und den Kämpfen in der Ost-Ukraine. Viele Flüchtlinge aus den Ostregionen  suchen immer noch neue Wohnortschaften.

Vom Staat bekommen sie lediglich symbolische Unterstützung, damit sie gezwungen sind wieder  etwas Neues - in der Hoffnung  auf eine stabilere Existenz-zu  suchen.  Stress und Armut begleiten sie .Am Ende ihrer Kräfte und voller Angst,  falsche Entscheidung im Krisenzustand zu treffen, kommen sie zu uns. So ist der Kreis unserer KlientInnen viel grieserer geworden. 

Leider wurde  aber unsere Finanzierung gekürzt: zwei Stiftungen haben Ihre Unterstützung eingestellt. Erste Privatstiftung aus Österreich und Motz-Hauser Stiftung  aus der Schweiz. Man hat uns zwar davon im Voraus informiert, aber die Situation hat das trotzdem nicht gerettet.  

Seit 2019 gibt es  kein Essen mehr bei uns in Tagesreha-Zentrum, und auch die Arbeitszeit des Personals  musste gekürzt werden. Zudem haben zwei unsere hochqualifizierten Psychologinnen  Ukraine verlassen: eine arbeitet nun  in Italien, die andere in Israel. Beide arbeiten als Haushaltshilfe. In der Abteilung von  Erwachsenen haben wir  73 KlientInnen 2018 betreut. Auch in der Abteilung für Jugendliche haben wir weniger Geld zur Verfügung.  Einen Teil der Arbeit finanziert  die Internationale HIV/AIDS Stiftung  aus den Niederlanden (AFWE). 206 Jugendliche waren unsere Klienten im Jahre 2018. Seit August 2012 haben wir mit insgesamt 1084 KlientInnen gearbeitet. Und das alles in Räumlichkeiten 45,2 m2 und  51,4 m2 !!

Wir sind sehr dankbar an Sarah-Dürnmüller-Hans Neufeld Stiftung und Stiftung de Clivo aus der Schweiz, Partnerschaft mit Osteuropa e.V. aus Coswig/Deutschland , Volontäre von ASF  sowie zahlreichen Privatpersonen, Touristen von Reisebüros EOL, Marco der Pole, GAEA und Teilnehmer von Studienreisen der Bildungswerk Sachsen der Deutschen Gesellschaft e. V . Wir sind Ihnen sehr dankbar, nur dank Ihrer Unterstützung  haben wir dieses Jahr überlebt. 

In letzten Jahren hat das Modell unseres Tagesreha-Zentrums  große Anerkennung von Seiten der Fachleute bekommen. Ministerium  für sozialen Schutz der Ukraine  hat uns gebeten,  die Standards aufgrund unserer Arbeit für zukünftige Reha-Zentren in der ganzen Ukraine auszuarbeiten: wir sind ein Basis-und Vorzeige Tagesreha-Zentrum geworden. Und wir hoffen sehr, dass uns einmal im Zukunft, nach dem Krieg, der Staat endlich das Geld für unsere weitere Arbeit gibt, die so nötig ist. 

Jugendliche nach dem Informationsunterricht über die  „Welt der Männer“.

Die sind  Fans von uns und teilweise unsere Volontäre.


Die dritte  Abteilung unseres Tagesreha-Zentrums betreut  Kinder aus der Familien, in denen suchtkranke Elternteile leben.  Wir nehmen Kinder von  4,5 Jahren bis  13 Jahren bei uns auf.  Es  sind meistens  Kinder  aus  sozialschwachen Familien. Mit diesen Kindern arbeiten wir  an jedem  Samstag in den Räumlichkeiten der Mittelschule  Nr 30. An diesem Tag bekommen die Kinder auch warmes Mittagessen (Danke an das Bundesland Kärnten!)  in einem kleinen Cafe, dass ein Familienbetrieb ist. Workshops, Meisterklassen, Basteln, Theater-und Museumsbesuche wecken bei Kindern das Interesse  freie Zeit sinnvoll zu verbringen. In Deutschland ist ein Sprichwort: Krumme Bäume tragen auch Früchte.  Das passt sehr zur Idee unseres Kinderprojektes. 

In der Liste der Kinder, die am Samstag zu uns kommen, sind 68 Kinder. Aber nicht alle besuchen uns regelmäßig. Viele Kinder sind aus kinderreichen Familien und die ältere,( sogar erst 11-jährige) bleiben mit Babys und Kleinkinder  zu Hause. Leider ist das Kindergeld für viele dieser  Familien das einzige stabile Einkommen in der Familie.  Einige Eltern erpressen sogar eigene  Kinder mit der Genehmigung, uns zu besuchen.  Die Kinder in solchen Umständen sind oft Opfer von Gewalt.  Einmal  hatte ein Kind am Samstag Geburtstag und die anderen Kinder haben ihm  alles Mögliches  gewünscht.  Ein Kind hat gesagt:  ich wünsche Dir, dass Dich keiner  schlägt.  Danke allen, die uns helfen, diesen Kindern  das Leben zu erleichtern. 

Gerne besuchen unsere Kinder als Volontäre die Studenten der Nationaluniversität Czernowiz.  Wir arbeiten eng mit den Studenten zu Themen wie Drogenkonsum. Sie sind sehr offen und interessiert. Als Beispiel  gibt es  ein Video in FB  über das Neujahrfest für unsere Kinder, das das Studentenparlament der Uni organisiert hat. 

Wir versuchen  diesen Kindern  eine Chance geben, sich zu entwickeln.  Diejenigen, die schon die  Schule besuchen,  brauchen Nachhilfe. Diejenige die im Vorschulalter sind, brauchen eine Vorbereitung für die  Schule. Aus diesem Grund haben wir für unseren Kinder ein Kurs für mentale Mathematik und Schnelllesen organisiert.   

Die Kleinsten aus Kinderprojekt

Mentale Mathematik mit Schulkindern . Ältere Gruppe

Das ist eine moderne Methode, die eigentlich uralt ist und jetzt wieder neuentdeckt wurde. Ihre Wurzeln liegen im  Osten (China, Japan), wo  Kinder bis heute mit Abakus rechnen.  Dank der gleichzeitigen  Entwicklung der beiden  Gehirnhälften sind die Kinder viel ruhiger und  konzentrationsfähiger, können mehr Information speichern und sind viel eigenständiger geworden.    

Diese Methode ist für Kinder im Alter von 5 bis 15 Jahre vorgesehen und ist für die hyperaktive Kinder besonders wichtig sowie für die Kinder, die ohne Hilfe/Aufmerksamkeit der Eltern sich  schwer in den zur Schulalltagen anpassen  könnten.

Mentale Mathematik beeinflusst die progressive Entwicklung bei Vorschul- und Schulkindern  ihrer intellektuellen Fähigkeiten, ihr schöpferisches  Denken, Gedächtnis, Logik und Aufmerksamkeit,  und richtige Einstellung zu sich selbst. Unsere Psychologen, die mit den Kindern arbeiten, merken die positiven Änderungen in deren Verhalten. Sogar die Handschrift der Schulkinder hat sich geändert: sie ist viel  ordentlicher und deutlicher geworden. Die Kinder ändern sich sehr positiv, Ihre Konzentrationsfähigkeit  entwickelt sich rasch, wie auch ihr Eigenständigkeitsgefühl. Die Schulkinder lernen  leichter, mit mehr Interesse und Selbstständigkeit. Das alles ist so wichtig für ihre Zukunft! Die zwei Gruppen für Vorschulkinder und die Schüler der 1.bis 2. Klasse der Anfangsschule finanziert die Johanna Khan- Stiftung ( Schweiz ) und drei Gruppen ab 9 Jahren unterstütz  der Schweizer Verein Lifeline. 

Ein untrennbarer Teil unseres Tagesreha-Zentrums ist ein Sommercamp für Eltern gemeinsam mit ihren Kindern.  2018 haben wir wieder finanzielle Unterstützung durch die Johanna Khan- Stiftung bekommen, um das Sommercamp zu verwirklichen. Diesmal war das Sommercamp  wieder in den Karpaten( vom  22 bis 26.August ). Ziel war wie immer die Stärkung der Motivation der CampteilnehmerInnen  zu gesundem Leben, Verbesserung der Familienkommunikation und das  Interesse zur Selbstentwicklung.

Seminar:  Entdeckungen der neuen/vergessenen Werte .Teilnehmer 64 Personen, 22 von ihnen  waren  Kinder im Alter von 4 bis 17 Jahre. 

In diesem Jahr haben wir unsere Kollegin aus dem Rehazentrum bei Odessa eingeladen. Sie ist Psychologin der System-Familientherapie und ist Mitglied des Verbandes der praktizierenden Psychotherapeuten der Ukraine. Darum waren die  Schwerpunkte der Arbeit in diesem Jahr Kommunikation in der Familie, gesunde Grenzen und gemeinsame Zeit.

 Arbeitsmomente 

Die Tagesordnung war wie immer voll: Morgengymnastik, 4-fache Verpflegung, Vormittag - Gruppentherapie, Nachmittag - individuelle Einheiten, außerdem etwas freie Zeit. Der Tag endete mit einer Versammlung am Lagerfeuer. Die Kinder haben ihre Kreativität beim Basteln von  Souvenirs und Geschenken freien Lauf gelassen und haben für die Eltern ein Konzert und eine Disco vorbereitet.

Familientherapie 

Die örtlichen Dorfbewohner haben für die  Kinder  eine Wanderung  mit Sammeln von Heilpflanzen ( Melisse, Minze und Kamille) organisiert.  Die Kinder haben mit Eltern zusammen einen Staffellauf gemacht, sowie zwei  4-Stundige Wanderungen zu Naturdenkmälern: zu  Höhlen und einem Wasserfall. 

Herrliche Atmosphäre im Camp

 

 

Wanderung 

Die Arbeit mit den Folgen von Drogenkonsum ist sehr wichtig.  Aber gleichwichtig ist die Arbeit mit Kindern und Jugendlichen, bevor sie Drogen konsumieren – Prophylaxe. Bewusst zu seinem Körper zu sein, innere Reserven  zu stärken, – das ist das Ziel unseres Schulprojekts  „Spaß an der Gesundheit“ Wir danken an der Promedika Stiftung Chur, der Sarah-Dürnmüller-Hans Neufeld Stiftung und der Stiftung de Clivo, dem Verein Lifeline sowie zahlreichen Privatpersonen, welche unsere Aktivitäten in diesem Bereich unterstützen. 

Das Team des Schulprojekts besteht aus 8 Trainern. Insgesamt arbeitete die Stiftung in 26 Mittelschulen der Stadt,  über 5000 Schulkinder sind erfasst. Der Unterricht dauert 45 Minuten. Die Themen sind Folgende: “Meine Augen und Wert des Sehens”,  „ Die Wege des Essens. Magen-Darm-System”, „Meine Verteidiger. Immunsystem“,  „ Haltung“,  „ Мeine Emotionen und echte Freundschaft“,  “Werbung “,  „ Ehrlichkeit “,  “Selbsteinschätzung” usw.  

Die Schulkinder haben das Programm sehr gerne, auch Lehrer fragen immer, ob wir im nächsten Schuljahr auch mit ihrer Klasse planen zu arbeiten. Wegen der politischen und wirtschaftlichen  Situation steigert bei Schulkindern die Neigung zu Gewalt und Aggression, Mobbing  und Bulling. Im Januar 2019 hat man sogar ein Gesetz eingeführt, in dem  die Straffe für Mobbing und Bulling genannt sind.

Wir haben in der Stiftung einen Stresstest zwischen den Mitarbeiter in allen Bereichen / Projekten gemacht. Laut des psychologischen Testens ist das Team des Schulprojektes besonders emotionell belastet und ist im Vergleich zu anderen Abteilungen der Stiftung im stressigen Zustand. Darum gab es  für Mitarbeiter  des  Schulprojekts zwei Suppervisionsgruppen - und sie brauchen diese auch in Zukunft. 

Präsentation der Arbeit in Mini-Gruppen 

Emotionen

2018 haben wir die Arbeit in den Schulen erweitert. Dank dem Hilswerk „Brot für die Welt „-  arbeiteten wir konsequent mit Teenagern . Zuerst haben unsere Mitarbeiter die Schulung selbst bekommen. Danach sind sie mit diesem neuen Wissen  in die Schulen der Stadt gegangen. Getrennt für Mädchen, Jungs, Mutter und Väter wurden gleichzeitig   in vier Gruppen Workshops durchgeführt. Im Programm waren 15 Themen vorgesehen, wie z.B. erste Liebe, Liebe und Verantwortung, Alkohol und Alternative, Gewalt, Gesundheit der zukünftigen Eltern, Werte, Menschliche und persönliche Würde, Was bedeutet Wohlstand  usw. 

Die Arbeit mit Jugendlichen - Programm “15” 

Am besten haben die Mädchen diese Treffen besucht und am schlechtesten die  Väter. Das war tolle Arbeit und wir hoffen sehr auf eine Fortsetzung.

Wenn wir die vergangenen zwei Jahre Revue passieren lasse, dann kann ich als Hauptthema  2017-2018  “Öffentlichkeitsarbeit” anführen.

Noch Ende 2016 hat unsere Exekutivdirektorin Aljona Bezhan  eine Online-Petition über die Notwendigkeit der Gründung einer Drogenkoordination in Czernowitz  initiiert.  Über Drogenkoordination haben wir in Wien bei unseren Arbeitsbesuchen viel  gehört  Sehr schnell hat diese Petition die nötige Anzahl von Unterschriften bekommen  und das Stadtmagistrat sollte reagieren.  Man hat Aljona  in die  Stadtverwaltung  eingeladen  und eine Arbeitsgruppe gebildet. Leider braucht die Arbeit mit Behörden sehr viel Zeit, Geduld und Nerven.  

Mittlerweile wurde   Drogenkoordination in Czernowitz  doch schon gegründet und die Abgeordneten haben  das Konzept bewilligt. 

An der Strasse bei Massenveranstalungen 

Unsere Kollegen in anderen Städten haben unsere Erfahrung studiert und in  2017 hat man eine Drogenkoordination in der Stadt Kropuwnyzkyy, (Zentralukraine) und 2018 in der Stadt Kharkiw ( zweitgrößte Stadt der Ukraine, liegt im Osten, fast an der  Frontlinien ) gegründet. 

2019 möchte eine Delegation aus der zentralukrainischen Stadt Poltawa zu uns kommen, um alles genau zu sehen, weil auch dort möchten unsere Kollegen die Drogenkoordination Poltawa gründen Darum schätzen wir  die Hilfe unserer österreichischen Unterstützer sehr: das Stadtmagistrat Wien, die ERSTE Privatstiftung und der Verein „Confinis“, die im Laufe der letzten zehn Jahre  Ausbildungsbesuche organisierten und viele Beamtengruppen aus Czernowitz,  Kropywnyzkyy und Charkiw  nach Wien eingeladen und ihnen gezeigt haben,  wie die Arbeit im Drogenbereich in Wien funktioniert. 

Auch unsere Stiftung profitiert von solchen Besuchen: unsere Autorität und Kompetenz ist dadurch stark gewachsen.

Sport statt Drogen 

Dieses Projekt hat gezeigt, dass das Wissen über die westlichen Erfahrungen im Bereich der Drogenpolitik lebenswichtig für die Ukraine ist. Man kann viel davon lesen, aber mit eigenen Augen zu sehen hat eine ganz  andere Wirkung- ich  kann dem Oberst in Czernowitz  viel über  die Arbeit der Polizei in Wien erzählen- er hört mir  nicht zu. Aber wenn er in der Polizeiverwaltung Wien mit seinen Kollege darüber redet, sind die Reaktion und die Folgen ganz anders. Unser Sprichwort lautet: „ Besser einmal zu sehen, als siebenmal zu hören“. Und das stimmt: je mehr Leute die Erfolge in anderen Ländern in diesem Bereich sehen, desto mehr Chancen hat unser Land in der Zukunft. 

Alle Mitglieder der Ausbildungsreisen haben bestätigt, dass die Reise  ihre Weltanschauung erweitert haben und sich  ihre Einstellung zu Sucht und suchtkranken Leuten völlig geändert hat. Für über 70 Menschen haben solche Besuche  viele Vorstellungen zerstört, aber auch einen möglichen Weg gezeigt.

Das letzte Foto zeigt  unsere Exekutivdirektorin  bei der Nationalen Konferenz der Drogenpolitik der Ukraine.  Sie vertritt unsere Stiftung  in der Arbeitsgruppe des Ministeriums für sozialen Schutz der Bevölkerung.

Wir bilden Drogenpolitik der Ukraine mit 

Wir sind uns  unserer Ergebnissen bewusst,  was viele von Anfang an nicht glauben konnten. Ja, das ist nicht der letzte Punkt. Aber wir sind uns sicher, dass der heutige Tag sicherlich jedem von uns noch mehr Kraft und Energie auf dem neuen Pfad geben wird.

Wir sind Ihnen allen dankbar, dass wir diese Änderungen miterleben können.  Ihr Interesse an unseren Projekten hat das alles erst möglich gemacht. Wir wissen es sehr  zu schätzen. Wir danken für alle Arten der Unterstützung. Unsere Arbeit wäre nicht möglich ohne Sie. Wir bedanken uns für Ihr Vertrauen und Ihre menschliche Solidarität. Auch in Zukunft möchten wir gerne mit Ihnen zusammen unsere Pläne  verwirklichen.  

Besucher sind in Czernowitz stets willkommen. Sollten Sie uns nicht besuchen kommen können, würden wir gerne zumindest von Ihnen hören, schriftlich oder telefonisch.  

 

 

 

Ihre Tetyana Berezhna

und das Team der Stiftung “Neue Familie”

Czernowitz/Ukraine